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Buchtipps - Belletristik

  Seit ich mit 12 oder 13 Jahren alle Winnetou, Old Shatterhand, Old Surehand etc. -Bücher von Karl May verschlungen hatte, habe ich wohl keinen Western mehr gelesen. Jetzt hat mir die Vertreterin des Steidl-Verlags einen Western ans Herz gelegt und mir ein Vorabexemplar zur Verfügung gestellt, das ich – mit etwas Skepsis – mit in meinen Wanderurlaub genommen hatte: Sebastian Barry: Tage ohne Ende. Und es ist Super!

Burkhart Klaußner ist ein großer Schauspieler – aber muss er jetzt auch noch ein Buch schreiben? Ja, es hat sich gelohnt, dass er sich einfach mal hingesetzt hat und angefangen hat zu schreiben!   Der gebürtige Berliner schreibt über eine Zeit, die er glücklicherweise nicht erleben musste, die er aber aus den Erzählungen der Älteren kennt.  

Vox ist eine Dystopie einer ganz nahen Zukunft. die mir aber dort wo sie spielt - in den USA - derzeit keine Unwahrscheinlichkeit ist.   Jean McClellan, eine erfolgreiche Neurolinguistin, darf – wie alle Frauen in den USA – nicht mehr arbeiten und – wie alle Frauen in den USA – nicht mehr als 100 Wörter am Tag sprechen.  

Ein kleines Buch, das mich aber nachher noch lange beschäftigte, ist dieser Roman vom Schöpfer der amerikanischen Fernsehserie „Mad Men“.

Eine gute Freundin von uns und gelernte Buchhändlerin warnt uns vor diesem Buch: „Sie werden es kaum aus der Hand legen können, wenn Sie zu lesen anfangen! Es ist traurig und heiter, lebhaft und verhalten, klar und gut verständlich geschrieben – lebenskluge Unterhaltung.

Oliver „Boo“ Dalrymples „Nachleben“ beginnt an einem Tag wie jedem anderen. Gerade noch hat er, ganz Nerd, vor seinem Schulspind gestanden und das Periodensystem auswendig gesagt, plötzlich steht er in einer Welt die nur von 13-jährigen weissen Amerikanern bevölkert wird. Eine völlig neue und seltsame, aber gar nicht so fremde Welt eröffnet sich Boo. Hier altert niemand. Verletzungen heilen unglaublich schnell und gestorben wird hier gar nicht.

Pekka Kirnuvvaara hat Zahnschmerzen. Beim Arztbesuch stellt er fest das dieser nicht nur den gleichen, eher seltenen, Nachnamen wie er trägt auch die Nase des Arztes ist seiner ziemlich ähnlich. Pekkas Vater ist verschwunden als er noch ein kleiner Junge war und nun findet er in Esko, dem Zahnarzt, einen Halbbruder. Auch wenn dieser zuerst sehr abweisend reagiert willigt er, nicht zuletzt durch Pekkas Beharrlichkeit, ein sich auf die Suche nach dem verschollenen Vater zu machen.

Anfangs der 1920er Jahre ist die Welt in der maghrebinischen Stadt Nahbès zu aller Zufriedenheit ordentlich aufgeteilt: Diesseits des Wadis leben die „Großmächtigen“, die französischen Kolonialherren, und auf der anderen Seite die Einheimischen, die nur zum Arbeiten, zum Kochen und Putzen herüber kommen. Dann gibt es „drüben“ auch noch die „guten“ Familien, mit denen man Geschäfte macht und die ihre Leute soweit im Griff haben, mit denen man sich aber nie in seinem Club treffen würde.

Samira, das dunkelhaarige Mädchen mit den wunderschönen Augen, wächst in einem Kinderheim in der Ukraine auf. Anfangs der Neunziger Jahre herrschen dort sadistische Aufseherinnen, und nachdem ihre beste Freundin Marina von einem deutschen Ehepaar adoptiert wurde haut sie, gerade sieben Jahre alt, ab und versucht Marina nach Deutschland zu folgen. Ihre Flucht endet am Bahnhof, wo sie von Rocky, einem langhaarigen, schmerbäuchigen Kinderfreund aufgelesen wird und der sie Kukolka, Püppchen, nennt.

Beim Tanzunterricht lernen sich zwei kleine Mädchen kennen und werden Freundinnen. Außer ihrer Leidenschaft zum Tanz und ihrer Hautfarbe verbindet sie aber nicht viel. Beide träumen davon Tänzerinnen zu werden. Eine von beiden ist ein Naturtalent aus eher schwierigen Verhältnissen, die andere hat mehr Begeisterung für den Tanz als Talent. Im Laufe der Jahre werden aus den Freundinnen immer mehr Konkurrentinnen. Die eine macht erste Schritte in Richtung Broadway, die andere findet ausgerechnet als Assistentin einer berühmten Popsängerin zu ihren Wurzeln.