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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783963114434
Sprache: Deutsch
Umfang: 280 S., mit s/w-Abb.
Format (T/L/B): 2 x 21 x 13.7 cm
Einband: kartoniertes Buch

Beschreibung

Manchmal habe ich das Gefühl, Blicke in mein von der Stasi dokumentiertes Leben verhalten sich wie eine Kettenreaktion: Sobald ich eine Seite aus den Akten anfasse, ergeben sich neue Querverbindungen und Fragen. Wie geht man damit um? Da ist einerseits der Wunsch nach Klarheit, andererseits aber auch eine Angst vor neuen Wunden. Lothar Rochau Es ist wohl fast beispiellos, dass einer, der in der DDR Berufsverbot von seiner Kirche erhielt, bespitzelt, eingesperrt und in die BRD freigekauft wurde, unmittelbar nach der Wende freiwillig dahin zurückgeht, wo ihm so übel mitgespielt wurde. Doch als Lothar Rochau die Nachrichten vom Mauerfall hörte, kehrte er sofort nach Halle zurück, begann sich, nachdem er in der DDR wieder eingebürgert wurde, politisch zu engagieren. Die Geschichte des bekannten Regimekritikers Lothar Rochau ist eine Geschichte über Mut und Verrat in Ost und West, über Vergebung und offene Wunden. Und es ist eine Geschichte über die evangelische Kirche in Ost und West, die zeigt, dass auch christliche Institutionen in dieser Zeit nicht immer ein Rückhalt für ihre Angehörigen waren.

Autorenportrait

Lothar Rochau, geb. 1952 in Weißensee; Ausbildung als Diakon; ab 1977 Jugenddiakon in Halle-Neustadt; 1983 Kündigung seines Dienstverhältnisses; nach Verhaftung im Juni 1983 im Dezember 1983 von der BRD freigekauft; nach dem Mauerfall Rückkehr nach Halle (Saale); Mitglied der Stadtverordnetenversammlung; ab 1990 Leiter des städt. Jugendamts; seit Ausscheiden aus dem Berufsleben ehrenamtlicher Ombudsmann der Stadt Halle.