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Found Foto-Film

Aneignungen analoger Fotografie im zeitgenössischen Essay- und Dokumentarfilm

Erschienen am 09.11.2022, Auflage: 1/2022
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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783963173066
Sprache: Deutsch
Umfang: 312 S.
Format (T/L/B): 2.7 x 22.6 x 15.7 cm
Einband: gebundenes Buch

Beschreibung

Analoge Fotografien begegnen uns im digitalen Zeitalter oft als Dinge, die - nachdem sie verwahrt, verloren oder sogar weggeworfen worden waren - (wieder-)gefunden werden. Die Faszination für solche gefundenen Fotos spiegelt sich auf markante Weise im zeitgenössischen Essay- und Dokumentarfilm wider. Found FotoFilme sind eine seit der Jahrtausendwende neu entstandene essayistischdokumentarische Form: Filme, die mit hinterlassenen, geretteten oder gefundenen Konvoluten fotografischer Bilder arbeiten, diese sammeln, auswählen und in einen neuen Kontext stellen. Sie stehen in einem Spannungsfeld zwischen populärer Ästhetisierung und ReAuratisierung analoger Medien im Zuge der Digitalisierung sowie einer langen Tradition, die Materialität und Medialität von Film durch die Arbeit mit Fotografie und Found Footage filmisch zu reflektieren. Charlotte Praetorius erkundet solche Aneignungen analoger Fotos anhand eines Korpus internationaler Filme: Wie setzen sich die Filmemacher_innen zu den fotografischen Funden ins Verhältnis? Wie greifen die Erzählungen und die Erzählbarkeit von Fotografie und Geschichte ineinander? Wie wird das fotografische Material angeordnet und inszeniert? Und wie lassen sich die Verhältnisse zwischen verschiedenen Medien und Materialien fassen? Dabei geht es Praetorius auch darum, die Formen des dokumentarischen und essayistischen Films als ein Reflexionsmedium von (Medien-)Geschichte ernst zu nehmen und zugleich auch kritisch infrage zu stellen.

Autorenportrait

Charlotte Praetorius ist Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Medien, Theater und Populäre Kultur der Stiftung Universität Hildesheim. Nach ihrem Studium der Theater-, Film- und Medienwissenschaft und Romanistik in Frankfurt am Main und Lissabon war sie für verschiedene Filmfestivals tätig. Ihre Dissertation, die sich mit der Aneignung, Verwendung und Inszenierung gefundener fotografischer Materialien im zeitgenössischen Essay- und Dokumentarfilm befasst, wurde zunächst im Rahmen des Freiburger Graduiertenkollegs »Faktuales und fiktionales Erzählen« (2015-2017) und im Anschluss mit einem Stipendium der Universität Hildesheim gefördert. Praetorius ist Trägerin des von einer Fachjury ausgelobten Nachwuchspreises des Büchner-Verlags 2021.