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Der Prüfungsausschuss

Roman aus Ägypten, LP 13

Erschienen am 31.12.1993
Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783857876134
Sprache: Deutsch
Umfang: 216 S.
Format (T/L/B): 1.4 x 18.5 x 11.5 cm
Einband: kartoniertes Buch

Beschreibung

Ein etwa vierzigjähriger Ägypter stellt sich in Kairo freiwillig dem Prüfungsausschuss, einem von Militärs durchsetzten mächtigen Gremium. In der Gewissheit, dass sein Schicksal von dem bevorstehenden Gespräch abhängt, hat er sich ein ganzes Jahr lang auf diesen Tag vorbereitet, seine Kenntnisse in Literatur, Kunst, Philosophie, Wirtschaft aufgefrischt und sich auch dem Studium der vom Ausschuss verwendeten Sprache gewidmet. Vor dem Ausschuss referiert er ausführlich über eines seiner Lieblingsthemen, den Neokolonialismus, die Ausbeutung der Dritten Welt durch die Industrieländer. Am Beispiel des Getränkekonzerns Coca-Cola zeigt er die weltweiten Verflechtungen jener gigantischen Unternehmen, die sich 'der ganzen Welt bedienen und die Arbeiter zu Werkzeugen, die Verbraucher zu Ziffern, die Staaten zu Märkten machen'. Statt des erwarteten Urteils erhält er wenig später vom Ausschuss den Auftrag, einen Bericht über die nach seiner Ansicht 'strahlendste arabische Persönlichkeit unserer Zeit' zu verfassen. Seine Wahl fällt auf einen der einflussreichsten und kapitalkräftigsten Vertreter der ägyptischen Geschäftswelt. Die ihm gestellte Aufgabe nimmt der Mann so gründlich in Angriff, dass es ihm gegen alle Machenschaften und Versuche, seine Recherchen zu verhindern, gelingt, strikt Geheimgehaltenes aufzudecken.

Autorenportrait

Sonallah Ibrahim, geboren 1937. Studium der Rechtswissenschaft und der Journalistik. Wegen politischer Aktivitäten wurde er 1959 zu sieben Jahren Haft verurteilt. Während des Gefängnisaufenthaltes begann er zu schreiben; sein erstes Buch erschien 1966. Nach Aufenthalten in Beirut, Ost-Berlin und Moskau kehrte Ibrahim 1974 nach Ägypten zurück. Ab 1976 Schriftsteller in Kairo, Publikation mehrerer Romane und Erzählbände. "Der Prüfungsausschuss" ist das einzige Werk von ihm, das auf Deutsch vorliegt. Im Jahr 2004 wurde er in Berlin mit dem "Ibn Rushd Prize for Freedom of Thought" ausgezeichnet.

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